Bibelcode vs. Korancode – nicht dasselbe!
von Ahmed Okla (submission.org)
Seit der Entdeckung des mathematischen Codes des Qur’ans in 1974 durch Ph. D. Rashad Khalifa gab es mehrere Behauptungen anderer Codes in anderen Büchern, speziell der Bibel, dem Buch der Mormonen, dem englischen Wörterbuch… etc. Der Bibelcode von Michael Drosnin, wie auch immer, hatte weitverbreitete Popularität erlangt, bis viele Wissenschaftler und Forscher ähnliche Codes in irgendwelchen regulären Büchern reproduziert hatten, ähnlich wie sie M. Drosnin gebraucht hat. Da der behauptete Code in der Bibel oder in ähnlichen Büchern durch das gleiche System entdeckt wurde, teilen sie alle denselben Fehler, die wir als nächstes besprechen werden. Der Zweck des Bibelcodes war versteckte Botschaften oder Codes in der Bibel zu finden und diese Botschaften als Beweis zu gebrauchen, dass die Bibel Gottes Wort sein muss. Hier sind die Fehler im System, die im Bibelcode entwickelt wurden und auch in ähnlichen Büchern und in ihren versteckten Botschaften, die das gleiche Schema gebrauchen.
Vergleich
1- Der Einsatz des Codes
Bibelcode
Der von Drosnin benutzte Bibelcode basiert auf dem, was als ELS bekannt ist; kurz für Equidistant Letter Sequence. Es funktioniert dadurch, dass Abstände zwischen Wörtern eliminiert werden. Es ist eine menschengemachte Idee, wird aber von der Bibel weder erwähnt noch unterstützt die Bibel so etwas. Nach dem Eliminieren der Abstände zwischen all den Wörtern in der ganzen Bibel führt man eine computerbasierte Suche durch (ELS). Darin würde der Forscher den Computer dazu programmieren, die Abstände zwischen den Wörtern zu einer Anzahl von Buchstaben zu eliminieren; 7 Buchstaben, 20, 43, 120 (oder irgendwelche Anzahlen von Buchstaben) um nach einem spezifischen Namen oder Ereignis, welches in einer Sequenz erscheint, zu suchen, wie z.B. Israel. Wie erwartet ist diese Methode (ELS) völlig dem Forscher überlassen und ist nicht durch Regeln beschränkt. Der Nachforscher versucht durch versch. ELS Werte so lange etwas zu finden, bis etwas rauskommt. Als Beispiel: Jeden 50sten Buchstaben in Genesis 1 zu brauchen ergibt das Wort Israel irgendwo im Text!
Mit dieser Methode kann der Nachforscher all das produzieren, was er will, speziell mit der Hilfe des Computers und der freien Hand, irgendwelche ELS zu gebrauchen. Der Nachforscher muss nur immer wieder verschiedene ELS Werte einsetzen bis er/sie das bekommt, was er/sie will. Dass diese Methode beim Buch Moby Dick angewandt wurde, durch Brendan McKay, einem australischen Mathematiker, ergab die Prophezeiung der Ermordung von Gandhi und Somoza (Ben Witherington, „A Cracked Code,„Christianity Today, July 12, 1999, page 20).
Qur’an Code
Der Qur’an Code basiert auf einem spezifisch gegebenem Code, welches in der Schrift erwähnt wird. Seine Anwendung und Funktion sind speziell detailliert. Dieser Code, erwähnt in Sure 74, ist die Primzahl 19. Diese Nummer wird so beschrieben, dass es die Funktion hat zu beweisen, dass der Qur’an das Wort Gottes ist (siehe 74:30-31). Dieser Code des Qur’ans hängt nicht ab von Abständen zwischen den Wörtern oder der Elimination der Abstände zwischen den Wörtern, aber es bestätigt eher ihre Präsenz.
2- Die Schreibweise der Schrift
Bibelcode
Hebräisch, die originale Sprache der Bibel, wird von rechts nach links geschrieben. Wieso auch immer arbeiteten Drosnin und fast alle derjenigen, die die Präsenz des biblischen Codes behaupteten, von links nach rechts in ihren Analysen, gegensätzlich zur Schreibweise der hebräischen Schrift.
Qur’an Code
Arabisch, Originalsprache des Qur’an, wird von rechts nach links geschrieben. Das Wunder und der Code des Qur’ans basieren auf dieser originalen Richtung der Schreibweise, ohne Änderungen der Schrift. Es ist ebenso wichtig zu wissen, dass der Code und das Wunder des Qur’ans nicht von irgendeiner Übersetzung abhängt.
3- Originaler Text
Bibelcode
Die hebräische Bibel wurde mehrmals neugeschrieben und hat über all die Jahre Hinzufügungen, Korrekturen oder Kommentare durch fromme Rabbiner erhalten. Dies bedeutet, dass die Behauptung von Drosnin und anderen einen „universell akzeptierten, original hebräischen Text“ als die Basis für ihre Studien zu benutzen überhaupt keine Basis besitzt. Es existiert keine originale hebräische Bibel. In anderen Worten, Drosnin und andere suchten in einem von Menschen veränderten Buch und nicht in der originalen Schrift der göttlichen Natur.
Qur’an Code
Der Qur’an ist eine einzigartige Schrift, da sie vom ersten Moment der Offenbarung an durch geschriebene Texte und mündliches Auswendiglernen erhalten wurde, Generation für Generation bis zum heutigen Tag. Die älteste Kopie des Qur’an und andere alte Kopien des Qur’an sind immer noch für die Durchsicht erhältlich. Jede Kontroverse in jedem geschriebenen Text wurde aufgelöst, indem man auf die auswendiggelernte Version zurückgriff. Der Qur’an, den wir haben, existiert seit 14 Jahrhunderten und seine Auswendiglerner stimmen alle über die gleichen Wortlaute einander zu und bestätigen die korrekte Weise der Schreibung.
4- Hinzugefügte Wörter
Bibelcode
Der Student der Bibel wird herausfinden, dass es mehrere biblische Manuskripte gibt, bei welchen die Reihenfolge der Wörter nicht die gleiche in allen Dokumenten ist. In anderen wurden eine Erklärung, Korrektur oder Hinzufügung von Schriftgelehrten beigelegt, die zu einem späteren Zeitpunkt schrieben. Es ist nicht unüblich, in vielen Bibeln die Bemerkung „war nicht in den frühesten Manuskripten“ zu lesen.
Qur’an Code
Da der Qur’an in seiner originalen Form seit dem Beginn überliefert wird, unterstützt durch mehrere tausend Leute, die jedes Wort darin Generation für Generation auswendig lernen, leidet der Qur’an nicht an diesem „Hinzufügungs-Problem“. Jeder Versuch, es neu in einem anderen Format zu schreiben (nicht in einem anderen Qur’an) wurde sofort als nicht-original entlarvt.
5- Absichtliche Abänderung der Übersetzungen
Bibelcode
Eine sehr wichtige Notiz von Ronald Hendel über die Manipulation, die gebraucht wurde, um einige Resultate in der Bibel Code zu erzielen, erhellte uns ein bisschen. Er schrieb in der Bible Review (August 1997), dass absichtlich Fehlübersetzungen gebraucht wurden, um die erwünschten Ziele zu erhalten. Ein Exempel, den Hendel gab, war Genesis 25:11, wo Ihre Bibel sagen wird: „Nach Abraham’s Tod“. Drosnin wollte „Nach dem Tod des Premierministers“ erhalten. Das hebräische Wort „Abraham“ wurde zweigeteilt in Ab und raham und die ELS Verbindung war Rabin!
Qur’an Code
Der qur’anische Code und das Wunder sind nicht auf irgendeine Übersetzung angewiesen, und deswegen existiert dieses Problem nicht. Was der Code bewirkt, ist jeden Versuch, die Schreibweise des Qur’ans zu ändern, zu entlarven und jedes zweifelhafte Material zu bestätigen, dass historische Unterstützung aber keinen physikalischen Beweis hatte, bis der Code enthüllt wurde in 1974.
Nebst dem Code des Qur’ans und seiner strengen Beziehung zu den Wörtern, Buchstaben und Sätzen und Kapiteln des Qur’an, existiert ebenfalls eine komplexe mathematische Art und Weise, welche völlig unabhängig von den Wortlauten des Buches ist und repräsentiert ein völlig separates Wunder. Einige dieser Wunder hängen auch davon ab, was als numerischer Wert der Wörter und Alphabeten im Qur’an bekannt ist, welches auf purer Mathematik, den numerischen Werten, basiert, die den semitischen Alphabeten gegeben wurden, Tausenden von Jahren vorher.
Bevor dieser Artikel zu Ende ist, würde ich gerne den Leser auf eine sehr interessante historische Tatsache über den Code der Bibel aufmerksam machen. Der eigentliche Code der Bibel wurde von Rabbi Judah im 12. Jahrhundert beschrieben, in einem erhaltenen Abschnitt des Alten Testaments. Dieser Code war der gleiche 19-basierte mathematische Code, der im Qur’an entdeckt wurde, nur dass der Korancode sieben Jahrhunderte später entdeckt werden sollte. Folgendes ist ein Zitat aus „Studies In Jewish Mysticism“.
„Die Leute (Juden) in Frankreich machten es sich zur Gewohnheit (zum morgentlichen Gebet) die Wörter hinzuzufügen: „’Ashrei temimei derekh (gesegnet sind die, die den rechtschaffenen Weg beschreiten),“ und unser Rabbi, der Fromme, im gesegneten Andenken, schrieb, dass sie komplett und äußerst falsch waren. Es ist alles eine große Falschheit, weil der Heilige Name nur neunzehn Mal erwähnt wird (in diesem Anteil des Morgengebets), […] und gleicherweise findet man das Wort Elohim neunzehn Mal in der pericope (?) von Ve-’elleh shemot…
„Gleicherweise findet man auch, dass Isreal neunzehn Mal „Söhne“ genannt wurden und es gibt mehrere andere Beispiele. All diese Einheiten von neunzehn sind komplex miteinander verflochten und sie enthalten viele Geheimnisse und esoterische Bedeutungen, welche in mehr als acht Volumen enthalten sind. Deswegen wird jeder, der Gottesfurcht in sich trägt, nicht den Wörtern der Franzosen zuhören, die Folgendes hinzufügen: „’Ashrei temimei derekh (gesegnet sind die, die auf dem Wege der Tora Gottes schreiten), weil sie dadurch den Heiligen Namen 20 Mal erwähnen… und dies ist ein großer Fehler. Weiterhin sind in dieser Sektion 152 Wörter, fügt man aber „’Ashrei temimei derekh“ hinzu, so sind es 158 Wörter. Dies ist Unsinn, da es ein großes und verstecktes Geheimnis ist, wieso es 152 Wörter sind…“ (Studies In Jewish Mysticism, Joseph Dan, Association for Jewish Studies. Cambridge, Massachusetts: 1978, p 88.)
19×8=152. Dies wird bereits Jahrhunderte vorher im Koran angekündigt:
46:10 Sprich: „Sagt mir, wenn dies nun aber von Gott stammt, und ihr lehnt es ab, obwohl ein Zeuge von den Kindern Israels etwas Ähnliches bezeugt und dadurch geglaubt hat; ihr aber seid allzu hochmütig!“ Wahrlich, Gott weist dem ungerechten Volk nicht den Weg.